
Kronen Zeitung
BEI SPANIEN-KLUB
ÖFB-Kicker wertvollster Spieler? „Sind nur Zahlen“
Highlightspiele inklusive einem Traum-November, Duelle mit Weltstars, ausverkaufte Stadien: Auf David Affengruber warten besondere Monate. Mit dem Aufstieg mit Elche CF ins spanische Fußball-Oberhaus hat der 24-jährige Innenverteidiger eine neue Stufe auf seiner Karriereleiter erklommen. Einen Schritt zurück soll es nicht mehr geben. „Oben bleiben, sich festsetzen“, gilt als Ziel des Clubs. Die Defensive rund um Affengruber wird eine entscheidende Rolle spielen.
Der Ex-ÖFB-U21-Teamspieler ist mit Blick auf den Marktwert mit fünf Millionen Euro der herausragende Akteur des Vereins aus der Provinz Alicante. Selbst misst er dem keine große Bedeutung bei. „Das Wichtigste ist das Vertrauen von Mitspielern und Trainer, das spüre ich. Ob ich der wertvollste Spieler bin oder nicht, das sind nur Zahlen im Internet. Das Entscheidende ist, von Woche zu Woche zu liefern und da ist es egal, ob du einen Marktwert von 2, 5 oder 15 Millionen Euro hast“, erläuterte Affengruber.
„Raketen“ warten in LaLiga
In seiner Premierensaison für Elche nach seinem Wechsel von Sturm Graz ist ihm das nahezu perfekt gelungen. Bei seinen 40 Ligaeinsätzen spielte er im Zentrum der Viererkette zumeist durch. „Das ist für deinen Stellenwert extrem hilfreich, wenn du fast immer am Platz stehst und die Spiele erfolgreich sind“, meinte der Abwehrspieler. Wie groß der Sprung von Liga zwei zu eins sein wird, kann Affengruber noch nicht abschätzen. Fix werde das Spieltempo schneller sein. „Man muss sein Stellungsspiel anpassen, früher erkennen, was passieren könnte, weil da jetzt Raketen auf dich zukommen.“
Die Erfahrung der ersten Spiele werde enorm hilfreich sein. Das gilt auch für die in einem „Traum-November“ anstehenden Duelle mit Lamine Yamal (2./bei Barcelona) oder Kylian Mbappe (23./gegen Real Madrid). „Das habe ich gleich gesehen, wie der Spielplan gekommen ist, natürlich freut man sich auf die Spiele noch einmal spezieller“, sagte Affengruber. Vorerst liegt der Fokus auf dem Heimspiel gegen das zuletzt sechstplatzierte Betis Sevilla am Montag (21.00 Uhr), ehe es am Samstag darauf zu Atletico Madrid geht.
Punktgewinne zum Start wären „Ausrufezeichen“
„Ich finde es cool, so reinzustarten. Die vermeintlich stärkeren Mannschaften wissen am Anfang auch noch nicht, wo sie stehen. Da hat man als kleine Mannschaft die Chance, gleich einmal zu überraschen“, sagte der Niederösterreicher. Punktgewinne wären ein „Ausrufezeichen“, Niederlagen kein Beinbruch. An der Herangehensweise hat sich bei den „Franjiverdes“ wenig geändert. „Natürlich wird es mehr Phasen geben, wo wir nicht den Ball haben werden, aber unser Auftreten werden wir wenig verändern“, kündigte Affengruber an. Prunkstück am Aufstiegsweg war die Defensive mit nur 34 Gegentoren in 42 Partien.
„Es hat uns ausgezeichnet, dass wir als ganze Mannschaft gut verteidigt haben. Das werden wir wieder probieren. Dass wir wieder so wenige Gegentore kriegen, wird sicher schwieriger“, sagte Affengruber mit einem Lächeln im Gesicht. Von der Papierform hat Elche nichts zu verlieren, mit Real Oviedo hat nur ein weiteres Team einen ähnlich „niedrigen“ Marktwert (knapp unter 30 Mio.). „Wir haben aber eine starke, spannende Mannschaft und wollen zeigen, was für einen vermeintlich kleinen Verein auch gegen hohe individuelle Klasse alles möglich sein kann“, schilderte der im Red-Bull-Kosmos ausgebildete Kicker.
Keine Eile bezüglich Vertragsverlängerung
Das gemeinsam Erreichte habe das weiter von Eder Sarabia gecoachte Team zusammengeschweißt. „Das habe ich schon in meiner Zeit bei Sturm Graz erfahren, dass so etwas helfen kann.“ Ein Faktor sollen auch die Fans sein. Der Dauerkartenverkauf wurde bei 27.000 gestoppt, um auch noch Tagestickets im etwas mehr als 31.000 Anhänger fassenden Estadio Manuel Martínez Valero anbieten zu können. „So ein gutes Verhältnis zwischen Fans und Mannschaft, dazu die Euphorie durch den Aufstieg, das kann extrem wichtig sein“, vermutete Affengruber.
Einen Vorgeschmack gab es bei der Generalprobe, das Testderby gegen Hercules Alicante wurde 1:0 gewonnen. „Das gibt dir schon ein gutes Gefühl.“ Affengrubers Vertrag beim zuletzt zwischen 2020/21 und 2022/23 in LaLiga vertretenen Club läuft bis Sommer 2026, Eile bezüglich einer Verlängerung gibt es keine. „Ich bin sehr zufrieden, wo ich gerade bin. Trainer und Verein wissen, dass ich mich wohlfühle, von dem her haben wir keinen Stress“, betonte der 1,85-Meter-Mann. Er freue sich extrem auf die Auftritte in „einer der besten Ligen der Welt“. Dort will er sich auch für ein Debüt im ÖFB-Nationalteam empfehlen.
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